Lexikon

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Ein kleines Lexikon der Zimmerei

Von “Abbund” bis “Zunft”. Unser kleines Lexikon verschafft einen schnellen Überblick über die wichtigsten Fachbegriffe aus Zimmerei und Holzbau.

Abbund
Bearbeitung der Bauhölzer durch sägen, fräsen, schlitzen, stemmen, bohren und hobeln.

Abbohren
Holzverbindungen wie Zapfen und Zapfenlöcher durchbohren und Holznägel bzw. Dollen einschlagen.

Abgraten
Die Oberkanten eines Gratsparrens entsprechend den Dachneigungen abschrägen durch sägen oder hobeln.

Abrichten
Das Bauholz wird über eine Hobelwelle per Hand geführt. Entweder nur zum groben Abhobeln oder zum begradigen von krummen oder gebogenem Bauholz.

Anblatten
Einen Längsverband durch Ausblattungen erstellen. Es wird jeweils eine obere und eine untere Hälfte ausgesägt und diese beiden Kopfenden werden ineinander geschoben.

Anbolzen
Hölzer mit Gewindestangen oder Passbolzen miteinander verbinden.

Andreaskreuz
Aussteifendes Element in X-Form.

Ankernägel
Mit Querrillen versehene, dicke, verzinkte Drahtnägel. Zum befestigen von Metallverbindern.

Aufschiebling
Keilförmiger Aufsatz auf dem Sparrenfuß. Dieser erzeugt eine Dachbruchlinie. Sie erhalten im Traufbereich eine flachere Neigung.

Ausfachung
Das Füllen der offenen Wandflächen im Fachwerkbau. Mit Ziegelsteinen oder in Lehmbauweise.

Auskehlen
Die Oberkante eines Kehlsparrens V-förmig aussägen. Entsprechend den Dachneigungen. Praktisch die Negativform eines Gratsparrens.

Aussteifung
Das Sichern gegen Verschieben, mit schräg liegenden Hölzern. Es gilt der Grundsatz: Viereck vergeht, Dreieck steht.

Backenschmiege
Schräge Schnitte an Schiftern.

Balken
Kanthölzer mit einem Querschnitt von mehr als 20 Quadratzentimetern.

Balkenschuh
Metallverbinder, mit Kammnägeln befestigt, für den Anschluss eines Balkenkopfs an einen quer verlaufenden Balken.

Bauholz
Meist sägeraues Fichten/Tannen-Nadelholz (NH) verschiedener Güteklassen, je nach Verwendungszweck. Frisch eingesägt mit einer Holzfeuchte von ca. 30%. Durch technische Trocknung reduziert sich der Feuchtegehalt cirka um die Hälfte. Höherwertige Bauhölzer sind zusätzlich gehobelt, längs verleimt (KVH) und/oder lamelliert (BSH).

Binder
Geschlossenes statisches System zur Lastableitung. Bestehend aus Sparren, Pfosten, Kehlbalken oder Zangen und Streben.

Blatt
Längs- oder Eckverbindung von Bauhölzern, gerades Blatt, frz. Eckblatt, Hakenblatt.

Blaufäule
Entsteht durch Pilzbefall. Optische, jedoch keine statische Beeinträchtigung als Bauholz. Vornehmlich bei Kiefernholz auftretend.

Blockbau/Blockhaus
Holzbauweise aus massiven Stämmen.

Blower-Door-Test
Winddichtigkeitsprüfung der Gebäudehülle durch verschiedene Messungen.

Boden-Deckelschalung
Senkrecht verlaufende Holzfassade, klassische Bauform.

Bohlen
Bretter ab 40mm Dicke.

BMF
Namhafter Hersteller von ingenieurmäßigen Holzverbindern wie Winkeln, Sparrenpfettenankern, Sparrennägeln usw. Alle Produkte haben eine verzinkte Oberfläche.

Bretter
Massivhölzer bis zu einer Stärke von 40mm. Ab 40mm Dicke sind es Bohlen/Dielen.

BSH
Auch Leimbinder oder BS-Holz genannt. Brettschichtholz, aus Brettlamellen ca. 40mm stark, in der Länge keilgezinkt verleimt, künstlich getrocknet auf ca. 12% +/- 2 %. Gehobelt und gefast, übliche Sortierklassen BS11 und BS14 unterscheiden in sichtbare und nicht sichtbare (Industrie-) Qualität. Verdrehungen, Risse und sonstige optische Mängel sind weitestgehend ausgeschlossen.

Bug
Umgangssprachlich im süddeutschen Raum so genannt: Kopfband.

Bundbalken
Stärker als neben liegende Hölzer dimensioniert, grenzen sie gewisse Bauabschnitte ein. Sie besitzen eine größere statische Lastableitung.

Bundzeichen
Markierungen auf den abgebundenen Hölzern, welche Auskunft geben über deren Lage und Anordnung. Dies geschieht im Fachwerk durch das Einschnitzen von Runen, römischen Zahlen und dergleichen.

Dachausmittlung
Grundriss des Dachstuhls. Basis für zeichnerisches und rechnerisches Ermitteln der Abbundpläne für den gesamten Dachstuhl.

Dachbruchlinie
Knick in der Dachfläche. Meistens wird hierdurch die Dachfläche zur Traufe flacher geneigt.

Dachprofil
Dreieck, welches sich aus der Dachneigung ergibt. Aus dem Profil werden die Abbundmaße für die Sparren entnommen.

Dachreiter
Ein Dachaufbau, ein kleiner Turm, der in den Dachstuhl integriert ist, z.B. in Kapellen und historischen Gebäuden.

Dampfbremse
Eine Folie oder Pappe, die den Durchlass von Wasserdampf in die Wärmedämmung stark einschränkt.

Dampfsperre
Folie oder Pappe welche keinerlei Diffusion von Wasserdampf in die Wärmedämmung zulässt. Dampfbremse wie Dampfsperre werden meistens raumseitig angeordnet.

Dielen
Heißen Bretter ab 40mm Dicke.

Dolle
Auch Holznagel genannt. In der Regel aus Eiche gefertigt. Sichert die Zapfenverbindungen im Fachwerkbau.

Drempel
Über den Boden im Dachgeschoß hinausragende Außenmauer. Meistens 1-1,5 Meter hoch.

Eckblatt
Holzverbindung an waagerecht über Eck laufenden Balken. Es wird jeweils ein Ober- und Unterstück passförmig ausgeblattet.

Fachwerk
Zimmermannsmäßige Holzkonstruktion. Schwellen, Pfosten, Riegel, Streben und Rähme werden durch Zapfen und Zapfenlöcher miteinander verbunden.

Fase
Abschrägen einer rechtwinkligen Kante. In der Regel 2-5mm breit.

Feder
Dünne Holzleiste welche in eine Nut eingelegt wird.

Fehlboden
Eingeschobener, – gelegter Boden in den Zwischenraum einer Geschossbalkenlage. Füllung mit Dämmstoffen.

First
Oberste Scheitellinie eines Daches. Für den Zimmermann: Oberkante Sparren.

Flugsparren / Freisparren
Sind vor die Giebelwand gesetzte, auf Pfetten liegenden Sparren, bzw. Sparrenpaare. Diese ergeben einen Dachüberstand.

Gaube
Ein Dach im Dach. Raumerweiterung und/oder optisches Beiwerk: Flachdach-, Satteldach-, Walmdach-, Schleppdach, Fledermaus-, Ochsenauge-, Trapez- und Dreieckgauben, um nur einige zu nennen.

Gespärre
Die Gesamtheit aller Sparren.

Gefach(e)
Die offenen Felder eines Fachwerks zwischen den Hölzern.

Gesimskasten
Eine Holzverkleidung am Dachüberstand.

Geißfuß
Holzverbindung, z.B. am Anschluss Strebe/Firstpfette. Auch: anderes Wort für Nageleisen. Die größere Ausführung wäre ein Kuhfuß.

Gratklauenschifter
Haben einen ausgearbeiteten Sparrenfuß während der Kopf mit einer V-förmigen Klaue (90°) sich an die Seite und die Unterkante des Gratsparrens anschmiegt. Er stützt den Gratsparren, welcher somit kleiner dimensioniert sein kann.

Gratsparren
Wenn zwei Dachflächen aufeinander treffen bildet sich entweder ein Grat oder eine Kehle. Der G. muss also abgegratet oder tiefer gelegt werden um mit beiden Dachflächen eben zu liegen. Er ist stärker dimensioniert, hat eine flachere Neigung und ist deshalb länger als die übrigen Sparren.

Gratsparrenschifter
Haben einen ausgearbeiteten Sparrenfuß während der Kopf sich mit einem schrägen Schifterschnitt an den Gratsparren anschmiegt.

Hakenblatt
Längsverbindung von waagerecht liegenden Hölzern. Schafft eine zugfeste Verbindung.

Halbholz
Ein halbes quadratisches Kantholz. Der Kern liegt idealerweise auf halber Höhe einer Außenkante. Formate sind z.B. 6×12, 7×14, 8×16 cm und so weiter fort. Sparrenformat.

Hängewerk
Klassisches, statisches Tragewerk zur Schaffung großer, überdachter Freiräume, z.B. Scheunen, Versammlungsräume, Hallen. Die unterstützende Konstruktion liegt hier eindeutig oberhalb der aufzunehmenden Last.

Hauptdach
Bezeichnung der größten Dachfläche, welche meistens als Satteldach ausgeführt ist.

Hexenschnitt
Abschnitt am Grat- oder Kehlsparren im Traufbereich. Durch unterschiedlich geneigte, ineinander laufende Dachflächen ergeben sich schräge Schnitte.

Hirnholz
Die Kopfseite geschnittener Hölzer. Man sieht die Jahresringe.

Hobeldiele
Trockenes, mit Nut- und Federfräsung versehenes, gehobeltes Brett.

Holznagel
Auch Dolle genannt. In der Regel aus Eiche gefertigt. Konisch zulaufend. Sichert die Zapfenverbindungen im Fachwerkbau.

Holzrahmenbau
Holzbauweise, bei welcher fertige Wände in der Werkstatt vormontiert und durch Kraneinsatz auf der Baustelle zusammengefügt werden.

Hygroskopisch
Feuchtigkeit anziehend.

Imprägnierung
Das Holz (Sparren/Pfetten etc., Dachlatten) wird i.d.Regel in wässrigen Salzlösungen tauchimprägniert. Ein rein chemischer Holzschutz welcher bei sägefrischem und -rauem Bauholz angewandt wird. Das Holz hat im Anschluss eine grüne, rote oder sonstige Färbung, je nach Hersteller.

Joch
Konstruktion zur Abstützung. Mindestens zwei Pfosten mit Andreaskreuz , obenauf liegenden Balken, und seitlichen Aussteifungen.

Kaltdach
Unter den Dachpfannen bleiben zirka 5cm (impr.Dachlatten als Konter- und Tragelatte) luftumspülter Raum bis zur nächsten diffusionsoffenen Schicht (Folie/Papier).

Kamm
Holzverbindung, wenn Deckenbalken unverrückbar auf den Außenbalken aufliegen sollen. Die Kontaktflächen werden jeweils um ca. 20mm ausgesägt und -gestemmt.

Kammertrocknung
Frisches Holz wird auf ca. 10% Feuchtegehalt heruntergetrocknet.

K*ammnägel*
Mit Querrillen versehene, dicke, verzinkte Drahtnägel. Zum befestigen von Metallverbindern.

Kantholz
Rechteckiges Bauholz mit einem Querschnitt von weniger als 20 Quadratzentimetern.

Kehlbalken
Liegen horizontal, dienen zur Dachaussteifung, schließen an jeweils ein Sparrenpaar an, und bilden eine Zwischendeckenebene.

Kehlbalkendach
Dachkonstruktion bei der die K. eine tragende Funktion ausüben.

Kehlbohle
Findet Verwendung beim Anschluss von Satteldachgauben an das Hauptdach. Die K. liegt auf den Hauptdachsparren auf.

Kehlklauenschifter
Haben einen ausgearbeiteten Sparrenkopf während der Fuß V-förmig (90°) mit einer Klaue versehen ist wovon eine Kante auf die Oberkante des Kehlsparrens trifft (die Kehllinie angibt) während sich die andere Kante an die Seite anschmiegt. Der Kehlsparren muss also nicht ausgekehlt werden.

Kehlsparren
Wenn zwei Dachflächen aufeinander treffen bildet sich entweder ein Grat oder eine Kehle. Der K. muss also ausgekehlt oder tiefer gelegt werden um mit beiden Dachflächen eben zu liegen. Er ist stärker dimensioniert, hat eine flachere Neigung und ist deshalb länger als die übrigen Sparren.

Kehlsparrenschifter
Haben einen ausgearbeiteten Sparrenkopf während sich der Fuß seitlich an den Kehlsparren anschmiegt.

Kesseldruckimprägnierung
Chemischer Holzschutz, das Imprägniersalz hat eine wesentlich größere Eindringtiefe als bei der sonst üblichen Tauchimprägnierung und ist somit wesentlich dauerhafter.

Kerve
Ist ein dreieckiger 90° Ausschnitt an der Unterkante eines Sparrens. In der Klaue liegt die entsprechende Fuß-, Mittel- oder Firstpfette.

Klaue
Hat eine ähnliche Entsprechung wie die Kerve, wird jedoch ausschließlich am Kopf oder Fuß des Holzes (oder beidem) ausgearbeitet, um stützende und aussteifende Wirkung zu erzielen.

Klauenbug
Hat am Fuß einen Zapfen und am Kopf eine Klaue.

Klauenschifter
Grat- und Kehlklauenschifter.

Knagge
Eine Knagge, ist ein Kantholz, welches senkrecht/parrallel an einen Pfosten montiert, eine größere Auflagefläche für die auf ihnen liegenden Balken schafft. Der Pfosten wird zusätzlich verstärkt. Es gibt eine große Vielfalt an Formen und Dimensionen.

Kniestock
Über den Boden im Dachgeschoß hinausragende Außenmauer. Meistens 1,00 – 1,50 Meter hoch. Obenauf liegt die Schwelle des Dachstuhls.

Kopfband
Bug, schräg liegendes Kantholz (+ / – 45®), welches gemeinsam mit dem Pfosten (senkrecht) und dem Rähm (waagerecht) ein Dreieck bildet. Zur Aussteifung und Lastableitung. Im besten Fall mit Versatz und Zapfen.

Kraftschlüssig
Bedeutet durch exakt ineinander passende Verbindungen werden Druck- und Zugkräfte optimal übertragen.

Krüppelwalm
Ein Satteldach als Hauptdach mit einem kleinen Walm am Giebel.

Kuhfuß
Großes Nageleisen.

KVH
Konstruktionsvollholz, längsverleimtes, durch Keilzinken miteinander verbundenes Nadelholz. Gehobelt und gefast, ca 12% + / – Holzfeuchte, verschiedene Querschnitte, verschiedene Qualitäten (sichtbar SI, und nichtsichtbar NSI), in Längen von 12,50 – 13,50 m.

Lagerholz
Kantholz auf Beton oder Deckenbalken. Es folgt der Bodenbelag.

Leimbau
Ingenieurbauweise mit verleimten Nadelholzbindern.

Liegender Stuhl
Sonderbauweise eines Pfettendaches. Die Pfosten mit ihren Kopfbändern stehen nicht senkrecht 90°, sondern liegen schräg geneigt Richtung Hauptdachfläche.

Lignin
Ein organischer Stoff, der in die pflanzliche Zellwand eingelagert wird und dadurch die Verholzung der Zelle bewirkt.

Loggia
Dachterrasse durch Einschnitt in die Dachfläche.

Luftschallbrücke
Entsteht durch Risse und Spalten in Wand- und Deckenkonstruktion.

Mittelpfette
Liegt zwischen Fuß- und Firstpfette. Sie trägt die Hauptlast des Daches. Gauben und Loggien können problemlos in das Dach eingebaut werden.

Nachhaltiges Bauen
Es sollen so wenig wie möglich Ressourcen und Energie verbraucht werden. Von der Planung über die Realisierung bis hin zum Abriss und den Rückfluss in den Stoffkreislauf.

Nadelholz
Als Bauholz werden verwendet: Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie und Zeder.

Nagelbinder
Größere Spannweiten überbrückende Dreieckkonstruktion. Die Knotenpunkte erhalten von beiden Seiten Nagelplatten.

Obergurt / Oberzug
Hält die Last / die Balken von oben.

Obholz
Es gibt ein waagerechtes, ein senkrechtes und ein winkelrechtes Obholz. Das Obholz bezeichnet die Strecke von der Pfettenaußenkante bis zum definierten Punkten auf der Sparrenoberkante.

Ochsenauge
Runde oder ovale Öffnung in der Dachfläche, gehört zu den Gauben.

Ortgang
Der obere Dreieckbereich des Giebels.

OSB
Grobspanplatten, auch OSB-Platten (für englisch: oriented strand board – Platte aus ausgerichteten Spänen) sind Mehrschichtplatten, die aus langen, schlanken Spänen (strands) hergestellt werden. Deutlich weniger Leimanteil gegenüber Spanplatten.

Palisade
Pfahlwerk, eine Wand aus Pfählen.

Pergola
Rankgerüst für Pflanzen, üblicherweise mit quer sitzenden Reitern auf den obenauf liegenden Kanthölzern.

Pfetten
Verlaufen parallel zur Traufe. Auf ihnen liegen die Sparren auf. Es gibt Fuß-, Mittel- und Firstpfetten. Sie nehmen den Großteil der Dachlasten auf.

Pfettendach
Meist verwendete Dachbauart des Satteldach. Gauben und Loggien können problemlos integriert werden. Die Lastableitung geschieht nicht nur über die Außenwände sondern auch über tragende Innenwände.

Pfosten
Auch: Stiel, Säule, üblicherweise senkrecht stehendes Holz.

Pultdach
Einseitig geneigtes Dach. Es gibt nur eine Hauptdachfläche.

Querverband
Eine überkreuzende Holzverbindung.

Rahmen
Eine tragende Holzkonstruktion.

Rähm
Oben auf der Holzwand (Fachwerk) horizontal liegender Balken.

Rastermaße
Plattenwerkstoffe wie OSB, DWD, Gipskarton, etc. haben festgelegte Abmessungen nach deren Teilungsmaßen entsprechende Ständerwerke/Rahmenbauwände einfach geplant und gebaut werden können. z.B. 62,5 cm und 125 cm.

Rauspund
Einseitig gehobeltes Nut- und Federbrett in 19 – 24mm Dicke.

Richten
Der Aufbau, die Montage des Dachstuhls.

Richtfest
Danksagung aller Beteiligten an alle Beteiligten, einhergehend mit überlieferten Beschwörungsformeln und kultischen Handlungen. (Richtspruch, Zerstörung eines Schnapsglases). Im Anschluss folgt gemeinsame Verköstigung kleineren oder größeren Ausmaßes.

Riegel
Waagerecht liegendes Verbindungsholz zwischen den Pfosten, den Pfosten und Streben. Eingrenzen eines Fenster- oder Türausschnittes durch Sturz- und Brüstungsriegel.

Ringkeildübel
Aus Metall bestehende Holzverbinder, durch deren Mitte eine Bolzenverbindung läuft.

Rispenband
Als gelochtes Stahlband (Herst.: BMF)auf die Sparrenoberkante mit Ankernägeln befestigt oder traditionell als Brettern oder dicke Latten unter die Sparrenunterkante genagelt.. Dient zur seitlichen Aussteifung der Dachflächen.

Rückversatz / Fersenversatz
Statt an der Oberseite erhält der Strebenfuß den Versatz an der Unterseite.

Rune
Germanisches Schriftzeichen, Einkerbung zur Kennzeichnung der Lage dieses Holzes in der Wand oder im Gebälk.

Satteldach
Zwei (meistens) gleich geneigte Dachflächen, welche sich an der First treffen. Das Standarddach in Dreieckform. Unterteilt in Sparrendach und Pfettendach.

Schifter
Ein durch das Anschmiegen an den Grat- oder Kehlsparren verkürzter Haupt- oder Walmdachsparren.

Schiftung
Das Austragen der Maße auf den entsprechenden Schifter.

Schimmelbildung
Nun, da könnten wir Bände drüber schreiben. Wichtig ist: Ursachen herausfinden und sofort sanieren. Sonst drohen ernste gesundheitliche Gefahren.

Schleppdach / Schleppe
Diese Dachfläche kann unterschiedlich groß sein. Sie ist flacher geneigt als die Hauptdachfläche. Schleppdachgaube und/oder Verlängerung über die Traufe hinaus als Überdachung. Zur Nutzung als Carport, Terrasse usw.

Schrubben /Schruppen
Grob hobeln, bewusst Riefen, Furchen und Rillen einarbeiten. Die Hölzer bekommen ein rustikales Aussehen.

Schüttung
Dämmung in der Balkenzwischendecke. Füllstoffe zur Wärme- und Schallisolierung.

Schwalbenschwanz
Eine Holzverbindung die so aussieht wie sie heißt und extrem zugfest ist.

Schwamm
Der “Echte Hausschwamm”, der “Braune Kellerschwamm” und der “Weiße Porenschwamm” sind pilzliche Vertreter der Braunfäule (Destruktonsfäule) und zerstören die Cellulose der Holzsubstanz. Die Weißfäule, zerstört das Lignin, den zweiten bedeutenden Inhaltsstoff des Holzes. Vertreter ihrer Art sind z.B. der “Zimtbraune Porenschwamm” und der “Echte Zunderschwamm”.

Schwebezapfen
Detail eines Hängewerkbinders. Der Zapfen “schwebt” im Zapfenloch.

Schwelle
Das unterste horizontale Holz einer Fachwerkwand.

Sheddach
Sieht aus wie ein Sägezahnmuster. Typisch für kleinere Werkhallen. Jeweils eine Dachfläche (die steiler gestellte) hat oftmals Lichtbänder eingebaut.

Schnittklasse
Bezeichnet die Scharfkantigkeit der Kanthölzer und Balken. “S” ist scharfkantig, “A” hat leichte Fehlkanten (bis zu 1/8 der größeren Breite), “B” hat größere Fehlkanten (bis zu 1/3 der größeren Breite, “C” ist allseitig sägegestreift. Für nicht sichtbares Bauholz gilt aus Kostengründen Schnittklasse A/B. Natürlich bietet diese Schnittklasse viel Platz für Interpretationen. Sägewerker und Zimmerer sind in diesem Fall nicht immer einer Meinung.

Skelettbau
Uralte Bautradition, Lasten werden über Pfosten/Stützen abgeleitet.

Sparren
Tragende Bauhölzer der Dachflächen. Sie liegen in einer definierten Neigung (Dachneigung) und tragen die Schalung/Konter- und Dachlatten, und die Dachpfannen.

Sparrendach
Dachkonstruktion ohne Pfetten, die zwei gegenüber liegenden Sparren sind als einzelnes Gebinde in Dreieckform miteinander verbunden. Diese einzelnen Binder sind untereinander mit (Wind-) Rispenbändern verbunden, so dass das ganze Dach unverschieblich ausgesteift ist.

Splintholz
Die linke Seite des Brettes/Balkens, das jüngere, hellere Holz eines Kernholzbaumes (Douglasie, Eiche, Kiefer, Lärche usw.). Das S. ist weniger belastbar als das Kernholz.

Sprengwerk
Unterstützung für den/die Tragebalken. Die unterstützende Konstruktion liegt also unterhalb der aufzunehmenden Last, z.B. Brückenkonstruktionen, Scheunenbinder.

Stichbalken
Ist ein verkürzter Deckenbalken. Der Name Stichbalken leitet sich daraus ab, dass dieser auf einen Wechsel “zusticht”. Stichbalken können auch im Bereich von Erkern oder Balkonen, die rechtwinklig zur Balkenlage auskragen, angeordnet werden.

Stichmaß
Gibt die Überhöhung bei Bögen an. z.B. bei Fenster und Türenöffnungen.

Stirnholz
Hirnholzseite, auch Kopfholz genannt.

Stirnbrett
Vor die Sparrenfüße genageltes Brett.

Stoß
Holzverbindung vor Kopf, welche je nach auftretender Belastung unterschiedlich ausgearbeitet ist, z.B. Gerberstoß, Hakenblatt.

Strebe
Schräg stehendes Holz, dient zur seitlichen Abstützung und Aussteifung, leitet die über ihr auftretenden Druckkräft nach unten ab.

Streichbalken
Deckenbalken welcher an der Wand “entlang streicht”, äußerster seitlicher Deckenbalken als Auflager für den obenauf liegenden Bodenaufbau.

Stuhl
Stützgebälk für die auf ihnen liegenden Pfetten, i.d. Regel bestehend aus Pfosten und Kopfbändern.

Stülpschalung
Übereinander lappende, horizontal montierte Massivholz-Bretterschalung.

Tauwasserausfall
Luftfeuchtigkeit kondensiert auf kalten Oberflächen.

Traufe
Tiefster Punkt der Sparren, parallel zur Traufe verläuft die Dach-/Regenrinne.

Turmdach
Eine Form des Zeltdaches.

Tyrannos Habenix
Ausdruck für nicht zahlende Kunden ;-)

Überzug
Obergurt.

Unterdach
Bretterschalung wird direkt auf die Sparrenoberkante genagelt, es folgen die Folien-/Schweißbahnabdichtung, Konter- und Tragelattung. Wird häufig bei zu flacher Dachneigung für Ziegeleindeckung verwendet.

Unterdecke
Nicht tragende, abgehängte Decke. Verbesserte Schall- und Wärmedämmung bei hohen Räumen.

Untergurt / Unterzug
Tragender Balken, verhindert das Durchbiegen und stützt die Last / die Balken von unten.

VOB
Verdingungsordnung für Bauleistungen, die Bibel für das Vertragswesen zwischen Bauherren und Handwerkern.

Verfallgrat
Von der Hauptdach-Firstlinie abknickende Gratlinie.

Verfallung
Der Übergang vom Haupt- zum niedrigeren Nebendach.

Versatz
Nimmt große Schubkräfte auf, stirnseitig durch zahnartig ausgesägte Passverbindungen, wird bei Kopfband- und Strebenverbindungen verwendet, oft mit zusätzlichem Zapfen.

Verziehen
Bei Hölzern durch Quellen und Schwinden (Feuchtigkeitsaufnahme/-abgabe), Zeichen- und Aufrisstechnik z.B. bei gewendelten Treppen.

Verzimmern
Abbund, bzw. Bearbeiten der Bauhölzer zu fertigen Konstruktionen.

Viertelholz
Auch Kreuzholz genannt, der Kern liegt an einer Außenkante, neigt weniger zum verziehen als einstielige Hölzer.

Walm
Die Giebelfläche des Hauptdaches ist geneigt.

Walmdach
Beide Giebelflächen erhalten eine Neigung. Geringere Dachraumnutzung als beim Satteldach aber große Steifigkeit und ansprechende Optik in der Gesamterscheinung des Gebäudes.

Wechsel
Kurzer Balken zwischen zwei Tragebalken (Sparren- oder Balkenlage), auf ihn trifft i.d. Regel ein Stichbalken/-sparren.

Windrispe
Rispenband.

Zange
In der Regel horizontal angeordnete Bretter welche links und rechts eines Sparrengebindes angenagelt sind. First- und Kehlzangen beim Sparrendach.

Zangenbauweise
Z.B. Pfosten werden mit horizontalen Balken in die “Zange” genommen.

Zapfen
Klassische Holzverbindung, der mittlere Teil eines Kopfstückes an einem Balken bleibt stehen, während seitlich jeweils ein rechteckiges Stück ausgeklinkt ist.

Zeltdach
Es gibt nur einen Firstpunkt, keine Firstlinie, i.d. Regel mindestens vier gleichseitig geneigte Dachflächen, Gratsparren.

Zimmermeister-Haus
Holzhaus in Holzrahmenbauweise.

Zopf
Das schwache Stammende eines Baumes.

Zunft
Organisationsform des Handwerks seit dem 11. Jahrhundert.

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